Das langfristige Ziel

Wir sind dabei, wenige Großkraftwerke durch Millionen kleinere Stromerzeuger zu ersetzen. Wir beenden sukzessive den Einsatz von Kohle, Uran und Gas, um Sonne und Wind zu nutzen. Wir verlagern dabei  – wo sinnvoll – die Eigentumsverhältnisse von wenigen großen Konzernen zu Millionen Bürgern und in den professionellen Mittelstand. Die Dynamik, die entsteht, wenn Menschen in allen Regionen in die Lage versetzt werden, sauberen Strom erzeugen und nutzen zu können, ist erstaunlich. Die Verlagerung auf die lokale Ebene, gar den einzelnen Bürger, verweist aber auch auf die Grenzen von Subsidiarität und Effizienz im dezentralen Stromsystem.

Struktur-Reform

Die Wirksamkeit von Bürgerinitiative, die, von klugen regulatorischen Rahmenbedingungen flankiert, Dynamik entfaltet, ist am Beispiel der Energiewende nachweisbar. Der energiewirtschaftliche Transformationsprozess wirkt Intransparenz und der zunehmenden Konzentration von Kapital entgegen. Er offenbart aber auch, dass individuelles Handeln im Sinn des Klimaschutzes nicht zwangsläufig der beste Weg ist, um gesamtgesellschaftliche Transformation auch abzuschließen. Dies wird am Beispiel der Einführung des elektrischen Individualverkehrs dargestellt. Verschiedene politische Ressorts sind daher aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen dynamischen Prozess an Solidarität und volkswirtschaftliche Effizienz koppeln.

Während des Studiums der Geisteswissenschaften war ich als Assistent in der Greenpeace-Klimakampagne tätig. Seit 2008 befasse ich mich mit der Analyse des deutschen Energiesystems und der Energiewende im Besonderen. Meine Stationen führten mich über den Erneuerbare Energien-Projektierer juwi, wo ich als Projektmanager der Kommunikationsabteilung tätig war,  über die 100 prozent erneuerbar stiftung, wo ich als Projektleiter Regionalstrom-Konzepte erarbeitete, zurück nach Hamburg, wo ich mein Wissen als freier Berater nutze.

Das Potenzial der Elektromobilität, im Sinne des motorisierten Individualverkehrs (MIV), für die Beschleunigung der Energiewende rückt seit 2016 in das Zentrum meiner Betrachtung. Inzwischen steht fest: Beide Projekte konsequent zu koppeln, hat entscheidende Vorteile für die Volks- wie Energiewirtschaft gleichermaßen.