Autobauer reagieren intuitiv allergisch auf die Forderung, den Traktionsakku für BEV zu normieren. Die Folge sei eine Einschränkung der gestalterischen Freiheit der Konstrukteure.
Dabei verfügt die überwältigende Mehrzahl der PKW einer Klasse über einen ähnlich groß dimensionierten Motorraum, darin über ähnlich große Verbrennungsaggregate mit vier oder sechs Verbrennungsräumen (Zylindern) und schließlich mit sich immer weiter angleichenden Leistungsspektren.
Motoren, Getriebe, Turbolader, fast alle technischen Komponenten, werden aus Kostengründen auch in Fahrzeugen anderer Marken verbaut. Karosserie und Schalldämpfer machen wohl die entscheidenden Unterschiede für den Laien.
Trifft dann der Vorwurf zu, der normierte Wechselakku mache alle Autos noch gleicher?
Richtiger ist: Der elektrische Antrieb ermöglicht, in Abgrenzung vom Verbrennungsantrieb, Flexibilität innerhalb bestimmter Parameter, ohne Abschläge bei Wirkungsgrad und Effizienz in Kauf nehmen zu müssen. Der Antrieb des BEV besteht im Kern aus drei Elementen: dem Traktionsakku, dem Elektromotor und einer elektronischen Einheit, die, zwischengeschaltet, Gleich- in Wechselstrom wandelt, die Beschleunigung dosieren lässt und auch für die Energie-Rückgwinnung beim Bremsen mittels Rekuperation sorgt.
Die Steuerelektronik kann theoretisch ab Werk eine ganze Reihe von Programmen vorhalten, die das Verhältnis von Performanz und Reichweite vorgeben. Im Prinzip regelt die Elektronik, wieviel Energie pro Zeit den Motor erreichen darf. Je moderater das Programm, desto höher die Reichweite. Hersteller bestimmen die maximale Fahrzeug-Performanz durch die Leistungsfähigkeit und die Anzahl der verbauten Elektromotoren. Sobald der Traktionsakku die elektrischen Mindestanforderungen laut Norm erfüllt, wird die Steuerelektronik den Motor zuverlässig mit Energie versorgen. Der Elektromotor nutzt die zugeführte Energie bei jeder Geschwindigkeit mit hoher Effizienz.
Entwickelt sich die Speichertechnologie im Lauf der Zeit weiter, so kann dieser Fortschritt im Fahrzeugbestand genutzt werden. Der limitierende Faktor ist stets der Elektromotor. Ist dessen maximale Leistungsaufnahme erreicht, so erhöht sich mit weiter verbesserten Akkus aber immer noch die Reichweite für den Nutzer.
Motorisierte Fahrzeuge werden um den Menschen herum gebaut. Aber auch die Normierung unserer Straßen (Fahrbahnbreiten, Stellplätze) führen zu sehr ähnlichen Abmessungen im Fahrzeugbau. Normierte Traktionsakkus können dennoch in verschiedenen Kombinationen genutzt werden. Da Akkus die schwersten Komponenten des Fahrzeugs sind, werden sie immer häufiger in den Sandwichboden des PKW integriert. Der tiefe Schwerpunkt der Fahrzeuge führt zu guter Straßenlage und Beherrschbarkeit für die/den Fahrer*in.